16.05.2024

Photovoltaikanlage / Stromspeicher – Teil 2

Wie wird ein Stromspeicher in bestehende Solaranlagen integriert?

Im besten Fall ist die Solaranalage von einer Fachfirma geplant und errichtet worden. Optimalerweise sind alle Komponenten der Photovoltaik-Anlage aufeinander abgestimmt und kommunizieren bestens miteinander.

Wenn dann noch ein Stromspeicher nachgerüstet werden soll, gibt es zwei Varianten:

AC- oder DC-seitigen Speicher

AC-seitig bedeutet, dass der Stromspeicher erst hinter dem Wechselrichter angeschlossen wird. In diesem Fall ist der produzierte Gleichstrom bereits in einen im Haushalt nutzbaren Wechselstrom umgewandelt worden.

DC-seitig heißt, dass der Stromspeicher vor dem Wechselrichter integriert wird. Dieser Speicher wird also direkt mit Gleichstrom aus der PV-Anlage versorgt.

AC-seitige Installation

Die AC-seitige Installation eines Stromspeichers ist einfacher umzusetzen als die DC-seitige. Grund hierfür ist, dass der Wechselrichter vorgeschaltet ist, also die Belastung des nachgerüsteten Speichers nicht zusätzlich tragen muss. Dafür benötigt der AC-seitige Stromspeicher jedoch einen eigenen Wechselrichter. Trotz höherer Umwandlungsverluste wird er oft bei Nachrüstungen empfohlen, da der Wechselrichter der PV-Anlage nicht zusätzlich ausgetauscht werden muss.

DC-seitige Installation

Wird ein DC-seitigen Stromspeicher nachgerüstet, benötigt dieser keinen eigenen Wechselrichter. Er befindet sich vor dem Wechselrichter der PV-Anlage und kann deshalb auf diesen zugreifen.

Das der Wechselrichter der PV-Anlage auf die zusätzliche Belastung ausgelegt sein muss, bedarf es oftmals einen Tausch des bestehenden Wechselrichters.

Welchen Platz braucht ein Stromspeicher und wo sollte er installiert werden?

Für einen Stromspeicher solltet ihr eine Fläche von etwa einem Meter Breite und zwei Metern Höhe einplanen.

Ideal sind Räumlichkeiten wie zum Beispiel der Kellern, sonstige Lagerräume, Heizungsräume oder trockenen und abgeschlossene Garagen.

Wichtig bei allen Räumen ist, dass sie gut erreichbar sind, eine geringe Luftfeuchtigkeit aufweisen und eine konstante Temperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius haben. Zusätzlich sind eine ausreichende Belüftung und eine ausreichende Tragfähigkeit von Böden und Wänden wichtig. Habt ihr einen Stromspeicher mit Internetzugang, sollte natürlich auch das WLAN ausreichen. Bei Räumen, die von möglichen Wassereintritten betroffen sein könnten, empfiehlt es sich, den Stromspeicher an der Wand mit Abstand zum Boden zu montieren.

Welche Arten von Stromspeicher gibt es?

Man unterscheidet zwischen Blei- und Lithium-Ionen-Batterien.

Blei-Akkus:

In der Vergangenheit die meistgenutzte Variante.

Nachteil:

  • geringere Haltbarkeit zu Lithium-Ionen-Akkus (5-10 Jahre)
  • werden nur zu etwa 50 Prozent entladen und haben einen Systemwirkungsgrad von etwa 70 Prozent.

Lithium-Ionen-Akkus:

Aktuell die am häufigsten genutzte Variante.

Vorteil:

  • Lebensdauer von bis zu 15 Jahre
  • Entladetiefe von bis zu 100 Prozent und einen Systemwirkungsgrad von über 90 Prozent.

Wie werden Stromspeicher entsorgt?

Stromspeicher von Photovoltaikanlagen fallen unter das Batteriegesetz, ist der Verkäufer verpflichtet, den alten Speicher wieder zurückzunehmen. Dieser wird dann in der Regel an den Hersteller weitergegeben, der wiederum für die Entsorgung zuständig ist. Das wird durch die Richtlinie 2012/19/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über Elektro- und Elektronik-Altgeräte festgelegt. Diese sogenannte WEEE-Richtlinie regelt, dass der Hersteller allein für die Entsorgung zuständig ist und Kund*innen ihre Stromspeicher kostenlos zurückgeben können.

Das ist auch aus Umweltsicht die beste Lösung, denn Hersteller wissen in der Regel am besten, welche Bestandteile die Batterie enthält und wie sich die einzelnen Komponenten am besten recyceln lassen. Denn eine hohe Wiederverwertungsquote ist die nachhaltigste Methode, Stromspeicher zu entsorgen. Beachtet, dass eine Entsorgung auf dem Wertstoffhof nicht möglich ist.

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